Oh, diese Nase…!

Ein kleiner, pummliger Körper, der fast zur Hälfte vom Kopf der Tiere eingenommen wird, dazu ein paar erstaunlich lange und dürre Beinchen und natürlich die deutlich verlängerte, dabei hoch bewegliche Nase der kleinen Burschen: wer unsere Rüsselspringer zum ersten Mal zu Gesicht bekommt, fragt sich sicherlich, was die Natur sich bei diesen Tieren gedacht hat.

Dabei hat natürlich alles seinen Sinn. Der kompakte Körper hilft den Tieren, ihren Wärmehaushalt zu regeln und Wärmeverluste zu vermeiden, die lange, bewegliche Nase spürt leckere Insekten und andere Beutetiere in Boden und Streu auf und die langen Beine ermöglichen es den Tieren, ihren zahlreichen Feinden mit ganz erstaunlicher Geschwindigkeit zu entkommen.

Das besondere Aussehen macht die Rüsselspringer zu einer sehr attraktiven Art, daher haben wir uns gefreut, als sich uns die Gelegenheit bot, diese afrikanischen Kleintiere auch im Tierpark Gettorf zu zeigen. Schon am 12.03.23 zog das junge Weibchen „Sengi“ aus dem Zoopark Erfurt nach Gettorf um.

Die ersten Wochen verbrachte sie hinter den Kulissen, bis sie im Juni ihr neugestaltetes Gehege im Affenhaus beziehen konnte. Und dann dauerte es auch gar nicht mehr lange, bis am 07.07.23 ihr neuer Partner „Karoo“ aus dem Zoo Rostock nach Gettorf umzog. Nach kurzer Eingewöhnung im benachbarten Gehegebereich bewohnen die beiden nun schon gemeinsam ihr neues Reich.

Oft sind sie beim entspannten Sonnenbad auf dem Stein unter der Wärmelampe zu beobachten. Und wer sich nun fragt, ob der Rüssel etwa ein Hinweis auf mögliche Verwandtschaftsverhältnisse sein könnte, dem sei gesagt, dass er damit erstaunlich richtig liegt: Neben den igelartigen Tenreks und den merkwürdigen Erdferkeln gehören tatsächlich auch die Elefanten in die nähere Verwandtschaft der Rüsselspringer – und nicht etwa die Mäuse, wie man vielleicht auch vermuten könnte.

Nun hoffen wir, dass die Beiden sich gut verstehen und wir in absehbarer Zeit vielleicht sogar Nachwuchs bei den kleinen Naseweisen erwarten dürfen…