Goldige Hingucker im Tierpark
Seit Anfang Juni ist eine neue Tierart im Tierpark Gettorf zu beobachten: aus dem niedersächsischen Jaderpark zog eine Gruppe von insgesamt vier Goldkopf-Löwenäffchen nach Gettorf um. Die drei Brüder und eine Schwester wurden dort im Mai 2023 geboren und mussten nun altersbedingt aus ihrer Geburtsgruppe ausziehen. Damit ist diese in vielfacher Hinsicht bemerkenswerte Tierart nach fast 20 Jahren endlich wieder einmal in Gettorf zu sehen.
Interessant ist zum einen natürlich das Äußere der Tiere. Zwar sind sie als Vertreter der südamerikanischen Krallenäffchen körperlich eher klein gebaut, die geringen Abmessungen machen sie aber durch ihr außerordentlich lebhaftes Wesen und die interessante Erscheinung wett. So kontrastiert die schwarze Grundfarbe des seidigen Fells deutlich mit der lebhaften Orangefärbung der Unterarme, des Schwanzes und besonders natürlich der namensgebenden, eindrucksvollen Löwenmähne.
Bedeutend sind die Löwenäffchen aber auch als Botschafter für die Notwendigkeit des Natur- und Artenschutzes. Denn alle vier Arten der Löwenäffchen (deren bekannteste sicherlich die komplett orangegelb gefärbten Goldgelben Löwenäffchen sind) besiedeln extrem kleine Gebiete an der brasilianischen Atlantikküste. Das macht diese Arten besonders anfällig für die Lebensraumzerstörung, die in vielen Bereichen der tropischen Wälder weiter anhält. So sind bereits 90% des ursprünglichen Lebensraums der Löwenäffchen durch illegalen Holzeinschlag zerstört worden. Der Bestand der Goldkopf-Löwenäffchen in Brasilien wird derzeit auf nur noch 2.500 Elterntiere im natürlichen Lebensraum geschätzt. Ohne die Haltung und Zucht in zoologischen Einrichtungen ist das Verschwinden dieser Tiere somit wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit.
Unsere Löwenäffchen müssen sich dagegen um ihren Lebensraum keine Sorgen machen: Nachdem sie die erste Zeit in ihrem Eingewöhnungsbereich in der Tropenhalle in direkter Nachbarschaft zu unserem Weißgesichtsakis verbracht haben, durften sie nun schon seit einigen Wochen zusammen mit den Sakis den zukünftigen gemeinsamen Innenbereich erkunden. Und seit Mitte August steht ihnen nun auch der große Freibereich neben den Tapiren offen, den Sie auch sofort erkundet und für sich erobert haben. Gerne toben sie über die Äste und Seile, kommen aber durchaus auch auf den Boden, wenn sich dort etwas Interessantes oder Spannendes tut.
So sind wir überzeugt, dass unsere Löwenäffchen sicherlich das Zeug zu neuen Publikumslieblingen der Gettorfer Tierparkbesucher haben.
Auf unserer Webseite nutzen wir eine Karte von Openstreetmap. Wenn Sie die Karte sehen wollen, drücken Sie bitte auf den untenstehenden Knopf.