Flauschige Überraschung am Flamingoteich

Eine kleine Sensation wartet seit dem 12.08.24 am Flamingoteich auf die Besucher des Tierparks. An diesem Tag schlüpfte nämlich das bisher erste Flamingoküken überhaupt in der mittlerweile 56-jährigen Geschichte des Tierparks. Tatsächlich hatte damit auch keiner der Tierparkmitarbeiter gerechnet.

Zwar war es im Laufe der Jahre schon mehrfach vorgekommen, dass einzelne Flamingos einen Lehmhügel errichtet, ein Ei gelegt und dieses für einige Zeit bebrütet hatten. Aber noch nie war dabei tatsächlich ein Küken geschlüpft. Dies erschein auch diesmal unwahrscheinlich, denn einerseits schreiten Flamingos eigentlich nur in ausreichend großen Gruppen zur Paarung und erfolgreichen Brut, da nur eine gewisse Größe der Kolonie den einzelnen Tieren ausreichend Schutz vor Bruträubern bietet. Und andererseits sind die weiblichen Tiere der Gruppe mit mindestens 30 Jahren auch nicht mehr die allerjüngsten.

Das scheint die hoffnungsvollen Eltern aber alles nicht abgehalten zu haben und so erwartete die Pfleger am Morgen des 12. August die hellgrau-flauschige Überraschung, versteckt im rosa Gefieder der Mutter. Und das  Erstaunen nahm kein Ende, denn nach kurzer Beobachtungszeit kristallisierte sich heraus, dass die Mutter zwar eindeutig ein Chile-Flamingo, der sich als dazugehörig fühlende Vater aber ein Roter Kuba-Flamingo war. Zwar zeigten auch zwei weitere Chile-Flamingos großes Interesse an dem Küken, der Rote Flamingo war aber erkennbar am stärksten interessiert und half der Mutter auch beim Füttern.

Die Versorgung übernehmen in den ersten Lebenswochen nämlich die beiden Eltern, die in ihrem Kropf eine gehaltvolle, fast blutrot gefärbte Nährflüssigkeit, die sogenannte Kropfmilch produzieren und an das Küken verfüttern. Erst im Alter von etwa 10 Wochen sind die Küken in der Lage, sich selbstständig zu ernähren. So zeigt das Daunengefieder des Kleinen derzeit von Zeit zu Zeit auffällige rote Flecken, die aber kein Zeichen zur Beunruhigung sein sollten, sondern ganz im Gegenteil zeigen, dass der Kleine von den Eltern gut versorgt wird.

Da das Küken als Einzelkind durch die mittlerweile in Gettorf beheimateten Silbermöwen stark gefährdet ist, muss es die ersten Lebenswochen zur eigenen Sicherheit zusammen mit den Eltern und den beiden „Paten“ im Stall verbringen, wo es aber durch eine Scheibe auch von außen zu sehen ist. Derzeit darf es unter Aufsicht aber auch schon zusammen mit den Großen auf die Außenwiese. Dort fällt es natürlich allein schon dadurch auf, dass es noch so gar nicht recht aussieht wie ein Flamingo: der charakteristische Schnabel krümmt sich erst im Alter von etwa 4 Wochen und das weiß-graue Daunenkleid verschwindet sogar erst nach 3 Monaten. Aber die Standfestigkeit verrät den Kleinen schon jetzt: auf einem Bein balancieren kann er nämlich schon, wie ein Großer…

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